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Froschzauber - Busby Cecilia (книги бесплатно читать без .TXT) 📗

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In genau diesem Moment horte er die Tur. Miss Mudfoot kam wieder in die Kuche. Max sah auf – seine Vorderfu?e gerieten ins Rutschen – und dann plumpste er kopfuber in die Finsternis des Pfefferfachs.

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Ein Drache eilt zu Hilfe

Adolphus, der Scho?drache, schnuffelte am Burgtor herum. Dass Max und Olivia in Gefahr schwebten, wusste er nicht. Er suchte nach Kellerasseln, die meist im klammen Halbdunkel unter dem schweren Holztor herumkrochen. Adolphus fand Kellerasseln faszinierend. Und wenn er genug davon hatte, ihnen beim Krabbeln zuzusehen, fand er sie auch ziemlich lecker.

Adolphus schlangelte seinen schuppigen blaugrunen Korper in die dunkelste Ecke, und als er ein paar Asseln uber den Boden flitzen sah, wedelte er glucklich mit seinem gezackten Schwanz. Er wollte gerade ein bisschen Feuer spucken, damit die Asseln noch ein wenig schneller liefen, da horte er ein komisches Gerausch.

Adolphus sah auf. Da war ein kleines, rotes Etwas am anderen Ende der Halle. Genau genommen waren es sogar zwei kleine Etwasse, eins rot und eins lila. Und beide rochen nach muffigen Algen. Adolphus erhob sich in die Luft und segelte durch die Halle, um sich das naher anzugucken.

Mit heillos ineinander verwickelten Flugeln und Beinen sturzte er genau vor den beiden seltsam bunten Froschen ab. Voller Entsetzen starrten sie ihn an. Adolphus beschnuffelte den roten. Ob er lecker schmecken wurde? Doch noch bevor Adolphus den Rachen aufsperren konnte, schrie ihn der zweite Frosch an.

»Adolphus! Hor sofort auf damit! Boser Drache! Du wirst diesen Frosch nichtfressen!«

Adolphus hielt inne. Er war ein wenig konfus. Die Stimme kam aus dem lila Frosch – doch sie klang wie die Stimme seines Frauchens Olivia Pendragon. Er sah auf den Frosch hinab.

»Ah, was? Bist du Olivia?«

»Ja, ja, bin ich!«, sagte der lila Frosch.

Olivia war unglaublich erleichtert. Sie war fest davon ausgegangen, dass Grimm fast als Drachenmahlzeit geendet hatte.

Aber wie es aussah, konnte Adolphus Frosche verstehen und hatte sie sogar erkannt. Das war nicht weniger als ein Wunder, denn Adolphus war nicht gerade ein Genie. Normalerweise fra? er, bevor er Fragen stellte.

»Adolphus«, sagte sie. »Eine von Max’ damlichen Zaubereien hat uns in Frosche verwandelt. Und jetzt ist Max in die Kuche verschwunden, um Pfefferkorner zu besorgen. Er ist schon eine Ewigkeit weg, und wir haben Angst, dass Miss Mudfoot ihn in die Suppe geworfen hat.«

»Wir sind so gut wie sicher, dass sie ihn in die Suppe geworfen hat«, verbesserte Grimm. »Und wahrscheinlich sind wir als Nachstes dran, wenn wir noch langer hier herumstehen.«

»Oh nein! Oh Gott! Max in der Suppe! Wie kann ich helfen?«, rief Adolphus besorgt, schlug aufgeregt mit den Flugeln und trat von einem Bein aufs andere.

»Furs Erste konntest du uns nicht zertrampeln«, bemerkte Grimm und rettete sich mit einem eleganten Hupfer vor Adolphus’ Klauen.

»Wir sind auf dem Weg in die Kuche«, sagte Olivia. »Max muss da irgendwo stecken. Wahrscheinlich mussen wir ihn retten. Komm!«

Die drei durchquerten die Halle und schlichen durch den Gang zur Kuche. An der Tur blieben sie stehen und schauten vorsichtig hinein. Miss Mudfoot ruhrte im gro?en Kessel auf dem Herd und warf immer mal wieder eine Handvoll von etwas verdachtig Grunem und Stinkendem hinein. Olivia nahm den Raum in Augenschein. Dann wandte sie sich den anderen zu.

»Oben im Gewurzschrank ist eine Schublade offen. Ich wette, das ist das Pfefferfach. Max muss es irgendwie da hoch geschafft und die Schublade geoffnet haben. Aber ich kann ihn nirgendwo entdecken.«

Grimm hupfte zum Schrank und spahte zur Schublade hinauf. Dann sah er sich auf dem Fu?boden um und entdeckte eine verirrte Haselnuss, die unter einen Stuhl gerollt war. Er packte sie, schatzte prazise die Entfernung ab und schleuderte die Nuss Richtung Schrank. Mit einem dumpfen Knall traf sie die Schublade.

Sie erstarrten, aber offenbar hatte Miss Mudfoot nichts gehort. Wenig spater sahen sie zwei orangefarbene Fu?e auf dem Schubladenrand zum Vorschein kommen und horten eine Stimme.

»Olivia! Grimm! Ich sitze in der Falle! Das Fach ist zu hoch, um rauszuklettern, und zu eng, um zu springen. Ich hab es versucht – aber ich sto?e mir blo? den Kopf. Tut etwas, schnell – bevor Miss Mudfoot mich findet und Gehacktes aus mir macht!«

Olivia und die anderen zogen sich hinter die Tur zuruck, um zu beraten.

»Das ist ein Notfall«, sagte Olivia. »Wir mussen ihn da rausholen, bevor sie ihn findet.«

»Und wir mussen an die Pfefferkorner kommen, sonst bleiben wir fur immer Frosche«, fugte Grimm hinzu. »Was mich angeht, hat das unbedingt Vorrang. Sosehr ich den guten alten Max auch schatze.«

»Du musst das machen, Adolphus«, sagte Olivia bestimmt. »Du musst zur Schublade fliegen, Max mit einer Klaue packen und ihn dann zuruck in den Keller bringen.«

»Die Pfefferkorner«, korrigierte Grimm. »Du musst mit deinen Klauen die Pfefferkorner packen. Max auch, sollte sich das irgendwie einrichten lassen. Aber nur Max wiederzuhaben, ohne die alles entscheidende Zutat, nutzt uns nichts.«

»Beides«, sagte Olivia. »Die Pfefferkorner und Max – und sie mussen in den Keller gebracht werden. Hast du das verstanden, Adolphus?«

»Richtig. Ja. Okay«, sagte Adolphus schnell. »Zur Schublade fliegen, die Pfefferkorner fressen und dann Max in den Kessel werfen.«

»Nein!«, sagte Olivia. »Konzentrier dich, Adolphus! Max aus der Schublade in den Keller und die Pfefferkorner aus der Schublade in den Kessel.«

»Oh ja, richtig!«, sagte Adolphus entschuldigend. »Also, Max zu den Pfefferkornern und die Schublade muss in den Keller.«

»Adolphus!«, stohnte Olivia. »Max – und – die Pfefferkorner – in – den – Keller!«

»Es wird in einer Katastrophe enden«, sagte Grimm und schlug sich die Schwimmfu?e vor das Gesicht.

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Adolphus schlangelte sich zuruck in die Kuche und hielt nach Miss Mudfoot Ausschau. Die Kochin schien vollends damit beschaftigt, etwas verdachtig Braunes und Klebriges in die Suppe zu ruhren. Mit ein paar Flugelschlagen flog Adolphus zum Schrank hinauf und schielte in die offene Schublade. Drinnen hockte ein grellorangefarbener Frosch zwischen einigen Pfeffersackchen.

Adolphus dachte scharf nach. Pfeffer – er brauchte Pfeffer, das hatte Olivia gesagt. Und dann hatte sie noch etwas von Max gesagt. Aber in der Schublade war kein Max – blo? dieser seltsam orangefarbene Frosch. Adolphus kratzte sich am Ohr und uberlegte. Vielleicht wollte Max, dass Adolphus ihm den Pfeffer brachte? So musste es sein. Genau! Jetzt wusste er es wieder! Max war im Keller.

Mit einer Klaue packte Adolphus ein Pfeffersackchen, dann begutachtete er noch einmal den Frosch. Man wusste schlie?lich nie, vielleicht war er ja lecker. Aber er musste Max den Pfeffer bringen. Ob er den Frosch trotzdem mitnehmen sollte, um ihn spater zu fressen? Vorsichtig nahm er den Frosch in den Mund, achtete nicht auf sein Quaken und breitete seine Flugel fur den Abflug aus.

Doch Miss Mudfoot war mit ihrer Suppe fertig und auf dem Weg zu ihrer morgendlichen Nascherei – eingelegte Schlangenfu?e aus dem Gewurzschrank.

»Oh nein!« Olivia schnappte nach Luft. »Ich kann gar nicht hinsehen!«

Grimm bedeckte sein Gesicht mit einem Schwimmfu?. »Wir sind erledigt«, sagte er. »Erledigt!«

Miss Mudfoot warf einen einzigen Blick auf Adolphus, und bevor jemand »eingelegte Schlangenfu?e« hatte sagen konnen, hatte sie ihn mit ihren fleischigen Fingern im Nacken gepackt.

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