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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - Kent Alexander (книга читать онлайн бесплатно без регистрации .TXT) 📗

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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub
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Дата добавления:
17 март 2020
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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - Kent Alexander (книга читать онлайн бесплатно без регистрации .TXT) 📗 краткое содержание

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Dezember 1773: Nach vierzehn strapaziosen Monaten auf See an Bord der Gorgon kehrt Midshipman Richard Bolitho zuruck nach England. Wahrend das Linienschiff in Plymouth im Dock zur dringend notwendigen Uberholung liegt, will er Weihnachten bei seinen Eltern in Falmouth verbringen. Doch daraus wird nichts, denn an der Kuste Cornwalls treiben ubelste Strandrauber, die gezielt Schiffsstrandungen herbeifuhren, ihr Unwesen. Fur Richard Bolitho hei?t es, deren todlichem Spuk ein Ende zu setzen…

Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub читать онлайн бесплатно

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Alexander Kent

Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub

Allen Midshipmen aus Vergangenheit und Gegenwart gewidmet

I Heimaturlaub

Schwankend und mit lautem Raderklappern kam die Postkutsche auf dem Hof des Gasthauses zum Stehen, und die kleine Gruppe muder Passagiere stie? Seufzer der Erleichterung aus. Es war Anfang Dezember des Jahres 1773, und Falmouth lag wie ganz Cornwall unter einer dichten Decke von Schnee und Matsch. Die Kutsche mit ihren vier von der raschen Fahrt dampfenden Pferden wirkte in dem schwachen Nachmittagslicht vollig farblos, so sehr war sie mit Schlamm bespritzt. Midshipman [1] Richard Bolitho sprang herab, dann blieb er stehen und starrte einige Zeit bewegungslos auf das ihm vertraute alte Gasthaus und die verwitterten Gebaude dahinter. Die Fahrt war muhselig gewesen: lediglich funfundfunfzig Meilen von Plymouth bis hierher, aber sie hatten zwei volle Tage dafur gebraucht. Der Kutscher war sehr weit landeinwarts gefahren, beinahe bis zum Bodmin-Moor, um den uber die Ufer getretenen River Fowey zu umgehen; auch hatte er sich wegen der schlechten Stra?en strikt geweigert, bei Nacht zu fahren. Nach Bolithos Meinung furchtete er sich jedoch mehr vor Stra?enraubern als vor den wetterbedingten schlechten Wegverhaltnissen. Die Gentlemen fanden es namlich sehr viel bequemer, Kutschen auszurauben, die auf schlammigen, ausgefahrenen Wegen steckengeblieben waren, als einen Schu?wechsel mit den scharfaugigen Wachen auf des Konigs Landstra?en zu riskieren.

Doch dann verga? er die Reise, die geschaftig die Pferde ausspannenden Knechte und die Mitreisenden, die in die einladende Warme des Gasthauses stromten, und geno? den Augenblick der Heimkehr.

Es war genau ein Jahr und zwei Monate her, seit er Falmouth verlassen hatte, um in Spithead an Bord der Gorgon zu gehen, eines Linienschiffes mit vierundsiebzig Geschutzen. Jetzt lag sie in Plymouth zur dringend notwendigen Uberholung und Instandsetzung, und er, Richard Bolitho, war zum wohlverdienten Urlaub nach Hause gekommen.

Er reichte seinem Reisegefahrten die Hand, als dieser jetzt zu ihm in den na?kalten Wind herab kletterte; Midshipman Martyn Dancer war am selben Tag an Bord der Gorgon gekommen wie er selbst und ebenfalls siebzehn Jahre alt.

«So, Martyn, wir sind am Ziel!»

Bolitho lachelte, froh daruber, da? Dancer mit ihm gekommen war. Das Haus der Dancers lag in London und war vollig verschieden von dem der Bolithos, die seit Generationen Seeoffiziere waren. Dancers Vater dagegen war ein reicher Teehandler in der Londoner City. Aber auch wenn ihre Welten meilenweit auseinanderlagen, so stand ihm Martyn doch ebenso nahe, als sei er sein leiblicher Bruder.

Als die Gorgon vor Plymouth geankert hatte und die an Bord gekommene Post verteilt wurde, stellte Dancer fest, da? seine Eltern im Ausland weilten. Er schlug sofort vor, Bolitho solle mit ihm nach London kommen, aber der stets wachsame Erste Offizier der Gorgon, Mr. Verling, hatte kalten Tones gesagt:»Ich denke, das lassen Sie lieber. Allein in dieser Stadt — Ihr Vater wurde mich dafur zur Rechenschaft ziehen!«So hatte Dancer bereitwillig Bolithos Einladung angenommen, was diesem insgeheim lieber war, brannte er doch darauf, seine Familie wiederzusehen und sich ihr mit all den Veranderungen vorzustellen, die vierzehn Monate harten Dienstes bei ihm bewirkt hatten. Genau wie sein Freund, war auch er magerer geworden — soweit dies uberhaupt noch moglich war — und vor allem selbstsicherer. Auch war er dankbar dafur, da? er alle Sturme und Gefechte uberlebt hatte.

Der Kutscher beruhrte gru?end seinen Hut, nahm die Munzen, die Bolitho ihm in die Hand druckte, und sagte:»Seien Sie unbesorgt, Sir. Ich passe auf, da? der Wirt die Kisten zu Ihrem Haus bringen la?t. «Dabei zeigte er mit dem Daumen auf die bereits hell erleuchteten Fenster des Gasthauses.»Jetzt werde ich mich fur ein Stundchen zu den Mitreisenden setzen, dann geht's weiter nach Penzance. «Im Weggehen rief er:»Viel Gluck, die jungen Herren!»

Bolitho blickte ihm sinnend nach. So viele Bolithos waren hier schon ein- oder ausgestiegen, auf dem Weg zu Schiffen, die sie in ferne Lander bringen sollten, oder von weiter Reise heimgekehrt. Manch einer von ihnen war niemals mehr zuruckgekommen. Er warf seinen blauen Umhang uber die Schultern und sagte:»La? uns gehen, das bringt das Blut wieder in Bewegung!«Dancer nickte zahneklappernd. Genau wie Bolitho, war er sonnengebraunt, und beide konnten sich nach gut einem Jahr an Afrikas Kusten noch nicht mit dem schroffen Klimawechsel abfinden.

Als sie jetzt durch den Schneematsch schritten, vorbei an der alten Kirche und den uralten Baumen, mochten sie kaum glauben, da? sie all das wirklich erlebt hatten: die Jagd nach Seeraubern, die Zuruckeroberung der Brigg Sandpiper, mit der sie dann nach einer hitzigen Verfolgung durch gefahrliche Riffe ein Piratenschiff vernichtet hatten. Manner waren gefallen, andere hatten Verwundungen erlitten: das Los der Seeleute uberall in der Welt. Bolitho hatte im Nahkampf Mann gegen Mann gestanden, hatte toten mussen und einen Fahnrichskameraden beim Angriff auf die Festung von Sklavenhandlern fallen sehen. [2] Sie waren keine Knaben mehr, sie waren gemeinsam zu jungen Mannern geworden.»Da ist es. «Bolitho wies auf das gro?e graue Haus, viereckig, unbeugsam und fast von der gleichen Farbe wie die niedrig dahinjagenden Wolken und das Vorland dahinter. Durch das Gartentor ging es den breiten Weg zum Eingang hinauf, und Bolitho brauchte nicht einmal zu dem massiven Ring des Turklopfers zu greifen; denn schon flog die Tur auf, und Mrs. Tremayne, die Haushalterin, lief ihm entgegen, das rote Gesicht strahlend vor Freude.

Sie schlo? ihn in die Arme und druckte ihn an sich. Ihr Geruch nach frischem Leinen, Lavendel, nach Kuche und gerauchertem Speck weckte noch mehr alte Erinnerungen in ihm. Sie war uber funfundsechzig und genauso ein Teil des Hauses wie dessen Grundmauern.

Sie wiegte ihn in ihren Armen wie ein Kind, obwohl er einen ganzen Kopf gro?er war als sie.

«Oh, junger Master Dick, was haben sie dir angetan?«Sie brach beinahe in Tranen aus.»So dunn wie ein Schilfrohr, wohl nichts zu essen gekriegt, aber ich werde dir bald wieder Fleisch auf die Knochen bringen.»

Nun entdeckte sie Dancer und entlie? Bolitho widerstrebend aus ihren Armen. Der grinste verlegen, aber erfreut uber ihre Anteilnahme. Sie war allerdings noch viel starker gewesen, als er damals, im Alter von zwolf Jahren, zum ersten Mal zur See gegangen war.

«Dies ist mein Freund Martyn Dancer. Er bleibt uber Weihnachten bei uns.»

Alle wandten sich um, als Bolithos Mutter auf der Treppe erschien.

«Und Sie sind uns herzlich willkommen!«Dancer betrachtete sie hingerissen. Er hatte wahrend der langen Seewachen oder wahrend der wenigen ruhigen Augenblicke unter Deck schon viel von Harriet Bolitho gehort. Aber sie war doch ganz anders als in seiner Vorstellung. Sie schien viel zu jung, um Richards Mutter zu sein, viel zu zerbrechlich, um so oft allein gelassen zu werden in diesem gro?en Steinhaus unter dem Vorland von Pendennis Castle.»Mutter!»

Bolitho lief zu ihr, und sie umarmten sich lange. Noch immer beobachtete Dancer Richard, seinen Freund, den er so genau zu kennen glaubte, der gewohnlich seine Gefuhle hinter einem unbeteiligten Gesicht und dem ruhigen Blick seiner grauen Augen verbarg. Richard, dessen Haar so schwarz war wie sein eigenes blond, der zwar Bewegung zeigte uber den Tod eines Freundes, im Kampf aber ein Lowe wurde, er wirkte hier mehr wie ihr Freier als ihr Sohn.

Endlich sagte sie ruhig zu Dancer:»Wie lange konnt ihr bleiben?»

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1

Seekadett bzw. Fahnrich zur See

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2

siehe A. Kent: DIE FEUERTAUFE

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