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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - Kent Alexander (читать книгу онлайн бесплатно полностью без регистрации txt) 📗

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Bolitho stimmte zu.»Vor einer Woche… Nehmen wir noch ein paar Tage dazu, bis das Fischerboot den Ort erreicht hatte, an dem es von der Lucifer gesichtet wurde. «Er offnete seinen Stechzirkel und beugte sich uber die Seekarte.»Ungefahr drei?ig Seemeilen von unserer jetzigen Position entfernt. Wir konnten bis morgen mittag vor der Insel sein, wenn sich der Wind halt.»

Odell sagte trage:»Soviel ich wei?, wunscht Kapitan Colquhoun, da? Sie den Franzosen aufscheuchen und sonst nichts, Sir. «Er lachelte.»Oder habe ich die Wunsche des guten Kapitans falsch verstanden?»

Bolitho setzte sich und offnete die Depeschen noch einmal. »Bacchante nahert sich durch den Nordwest-Providence-Kanal, wahrend wir im Norden bleiben und den Franzosen verfolgen, wenn er zu fliehen versucht.»

Odell nickte zufrieden.»Die Bacchante kann jetzt nur noch knapp zwanzig Meilen von ihrer Angriffsposition entfernt sein, Sir. Ich mu? sie wiederfinden und berichten, da? ich Sie getroffen habe und da? Sie Ihre Instruktionen verstehen.»

Bolitho blickte ihn kurz an.»Danke. Ich habe sie verstanden.»

Der Leutnant stand auf und griff nach seinem Hut.»Ich werde jetzt zu meinem Schiff zuruckkehren. In diesen Gewassern mochte ich nicht nach Einbruch der Dunkelheit erwischt werden.»

Zusammen beobachteten sie, wie der Leutnant zum Schoner zuruckgerudert wurde.

Dann sagte Tyrell bitter:»Ziemlich klar, da? Kapitan Colquhoun es sich in den Kopf gesetzt hat, den Franzosen als Prise zu nehmen, nur fur sich allein. Wir durfen gerade noch als Treiber mitspielen.»

«Etwas anderes macht mir viel mehr Sorgen. «Bolitho rieb sich das Kinn.»Das Fischerboot war klein, wie in den Depeschen steht. Viel zu zerbrechlich, um drau?en im tiefen Wasser zu operieren, wo es erwarten konnte, auf Bacchante oder eine andere Fregatte zu sto?en. Es war nur ein Zufall, da? es die Lucifer traf, denn wir beide wissen, Jethro, da? Schoner im Dienste des Konigs hier selten sind.»

Tyrells Augen blitzten im verblassenden Sonnenlicht.»Sie meinen, da? die Fischer nach einem anderen Schiff Ausschau hielten?»

Bolitho sah ihm in die Augen.»Aye.»

«Aber es gibt nur uns und die Fawn zwischen hier und dem Kustengeschwader, und dessen nachste Patrouille mu? ungefahr vierhundert Meilen weit weg sein.»

«Genau. «Bolitho blickte achteraus zu der anderen Korvette, deren Marssegel schon von den langer werdenden Schatten gezeichnet waren.»Und wer wu?te dies besser als die Fischer von den Inseln?»

Tyrell atmete langsam aus.»Teufel, soll das hei?en, da? wir diese Information bekommen sollten? Aber als sie Colquhoun in die Finger gerieten, wollten sie damit ihre eigene Haut retten.»

«Ich wei? nicht. «Bolitho schritt zu den Wanten und zuruck zum Kompa?, ohne eines von beiden zu sehen.»Der Kommandant der Fawn hat mir vor einiger Zeit etwas gesagt. Namlich da? unsere Fischzuge sehr bekannt werden, was mit anderen Worten hei?en soll, da? sie dem Feind weh tun.»

Tyrell nickte.»Eine Falle. Ist das wahrscheinlich?«Er deutete uber die See.»Wir sind denen doch sicherlich nicht so wichtig.»

«Das hangt davon ab, was der Feind vorhat. «Bolitho wandte sich um, er fuhlte, wie ihm ein Schauer den Rucken hinunterlief. Dies war ein neues, ein unheimliches Gefuhl. Allein der Gedanke, da? jemand uber ihn diskutierte, sozusagen einen Verfolgungsplan wie fur einen gesuchten Verbrecher aufstellte!

Aber es schien so zu sein, und er mu?te sich darauf einstellen. Flotten und wertvolle Geleitzuge blieben ostlich oder westlich der Bahamas, also war es viel wahrscheinlicher, da? es der Feind auf eine ganz bestimmte Prise abgesehen hatte.

Er sagte:»Wir werden heute nacht fur die Fawn eine Hecklaterne setzen. Bei Tagesanbruch teile ich Commander Maulby mit, was ich davon halte. «Er grinste, plotzlich amusiert von seiner ungewohnlichen Vorsicht.»Oder vielleicht habe ich bis dahin auch die Geister vertrieben.»

Tyrell beobachtete ihn zweifelnd.»Fur unsere Feinde, und besonders fur die Franzosen, sind Sie ein Dorn im Fleisch. «Er runzelte die Stirn.»Und es gibt nur eine Art, mit Dornen fertig zu werden, und das ist, sie herausziehen und darauf herumtrampeln!»

Bolitho nickte.»Wir werden auf unserem neuen Kurs bleiben, aber darauf vorbereitet sein, jedes Ereignis als Trick oder Hinterhalt zu betrachten, bis sich das Gegenteil herausgestellt hat.»

Er schaute zwar nach der Lucifer aus, aber sie war nicht mehr als ein kleiner Punkt in der Abenddammerung. Er verfluchte Colquhoun, weil der nicht mehr Informationen uber das Fischerboot geliefert hatte. Dennoch tat er ihm fast leid. Er war offensichtlich angstlich auf seine eigene Zukunft bedacht, und jetzt, da sich ihm die Chance bot, eine reiche Prise aufzubringen, wahrscheinlich auch noch militarische Informationen, konnte er an nichts anderes denken.

Er ging hinunter in seine Kajute und betrachtete im Licht der sanft schwingenden Laterne die Seekarte. Unter seinen Handen lagen die Inseln, die unzahligen Riffe und Untiefen, wie die Offnung eines gigantischen Beutels, um den die Flotte Colquhouns, zufallig oder nicht, immer engere Kreise zog, um sich mit der Endgultigkeit einer Schlinge zu schlie?en.

Bolitho seufzte und lehnte sich aus einem der Fenster. Im abgeschirmten Strahl der Hecklaterne leuchteten die kleinen Schaumkronen wie blaue Wolle, und dahinter war der Horizont bla? geworden und verschwamm im Licht der ersten fahlen Sterne.

Dann beruhrte er die Narbe unter der Haarlocke und bemerkte, da? sie schmerzte, mit dem Herzschlag pulsierte. Er wu?te, da? er unruhig war, vielleicht um so mehr, als er keinen konkreten Grund dafur finden konnte.

Oben horte er Graves murmeln, als er die Wache ubernahm, und Tyrells hinkenden Schritt, als er zum Mannschaftsniedergang ging. Normale, gewohnte Gerausche, die ihm sonst ein Gefuhl der Freude vermittelten. Jetzt hatte er plotzlich Angst. Vielleicht lag es daran, da? sie von Menschen kamen, die er kennengelernt hatte, und nicht nur die Ausdehnung der Moglichkeiten des Schiffes bedeuteten. Er furchtete sich nicht vor dem Feind oder vor dem allgegenwartigen Tod, sondern vor seiner Verantwortung, die ihr Vertrauen ihm gegeben hatte.

Rankespiel und Bosheit

Bolitho befestigte gerade hastig sein Halstuch, als Tyrell den Kopf durch das Kajutenskylight steckte und rief:»Die Bacchante hat signalisiert, Sir! Bitten Kapitane an Bord!«»Ich komme sofort hinauf.»

Er warf sich den Rock uber und blickte sich in der Kajute um. Er sah Colquhoun nicht sehr oft, hatte aber gelernt, da? es am besten war, nichts zu vergessen.

An Deck wurde die Gig bereits uber Bord gelassen, und als er zur Fawn hinuberblickte, sah er, da? deren Boot bereits im Wasser war und Maulby sich beeilte, hineinzukommen.

Es war fruher Nachmittag, und Bolitho spurte das brennendhei?e Deck durch seine Schuhe hindurch. Die ganze Nacht waren sie, die Fawn so nahe wie es die Sicherheit eben noch zulie?, gen Suden gefahren und hatten die Sandbanke und Untiefen zehn Meilen backbords liegen lassen. Es hatte aber langer gedauert als gehofft, die Bacchante zu finden; sobald der Ausguck ihre Marssegel gesichtet hatte, flaute der Wind bis auf eine mude Brise ab, und die Sonne brannte mit sengender Glut.

Wahrend Bolitho darauf wartete, da? die Mannschaft die Gig fertig machte, wandte er sich um und schaute zu dem formlosen, blauen und purpurroten Klumpen hinuber, von dem er wu?te, da? es das westliche Ende der gro?en Bahamainsel war. Colquhoun ging kein Risiko ein. Er war weit genug vom Land entfernt, um entweder selbst reichlich Aktionsraum zu haben oder den Feind daran zu hindern, seine Absichten zu erkennen.

«Gig ist klar, Sir.»

Schnell ging er zur Schanzkleidpforte und sagte zu Tyrell:»Achten Sie besonders auf Kundschafter. Schicken Sie einen Kutter aus, wenn sie naher kommen. Warten Sie meine Befehle nicht ab.»

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