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Nahkampf der Giganten: Flaggkapitan Bolitho bei der Blockade Frankreichs - Kent Alexander (книги без регистрации полные версии TXT) 📗

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Zogernd trat Quarme herzu.»Die Geschichte tut mir leid, Sir. Er wird manchmal ein bi?chen deutlich.»

Bolitho blickte ihm ins Gesicht.»Schade, da? Sie nicht etwas deutlicher geworden sind, Mr. Quarme. Es pa?t mir nicht, da? ich Ihre Arbeit tun mu?.»

Quarme sah ihn an, als hatte er einen Schlag ins Gesicht bekommen.»Meine Arbeit, Sir?»

«Ja. Ich habe nicht erwartet, da? ich meinen Offizieren Menschenfuhrung erst beibringen mu?. Schlie?lich sind Sie Mr. Rookes unmittelbarer Vorgesetzter. «Er lie? die Worte wirken.»Erledigt«, schlo? er dann.»Ich mochte nichts weiter dazu sagen. «Aber als er an der gegenuberliegenden Deckseite auf und ab schritt, wurde ihm klar, da? die Sache noch lange nicht erledigt war.

Die nachsten Tage unterschieden sich nur wenig von den vorangegangenen: Segel- und Geschutzexerzieren hatten den Vorrang vor dem sonstigen Dienstbetrieb an Bord. Die Hyperion hatte den letzten Landvorsprung Kataloniens gerundet und kreuzte mit Nordostkurs in den Golfe du Lion. Es war eine monotone Etappe, wenig geeignet, die allgemeine Gereiztheit und Nervositat zu beheben. Wahrend seiner taglichen Spaziergange an Deck war sich Bolitho seiner Isolation bewu?t und der Schranke, die er selbst zwischen sich und den Offizieren aufgerichtet hatte. Doch sie mu?te sein, das war ihm jetzt klarer denn je. Wenn sie wollten, konnten sie ihn ablehnen, sogar hassen; aber sie mu?ten zusammengeschwei?t, zu einer Waffe geschmiedet werden, die er gebrauchen konnte, wenn die Zeit kam.

Quarmes Haltung Rooke gegenuber begriff er immer noch nicht ganz. Sah er die beiden zusammen, dann kam ihm Quarme, der sonst in allen Dienstangelegenheiten sehr tuchtig und flei?ig war, immer so merkwurdig nervos und unsicher vor. Vielleicht imponierte ihm Rookes adelige Herkunft. Es war sogar bei Stabsoffizieren (von ehrgeizigen Ersten Leutnants ganz zu schweigen) nichts Ungewohnliches, da? sie sich bis zur Servilitat von einem Untergebenen beeindrucken lie?en, der vielleicht Einflu? bei Hofe oder im Parlament hatte und ihnen unter Umstanden zu einer rascheren Beforderung verhelfen konnte. Aber das war hier wahrscheinlich nicht der Fall. Die beiden dienten zu lange auf dem gleichen Schiff, da hatte sich so etwas eigentlich schon ergeben mussen.

Bolitho sa? an seinem Tisch und stocherte lustlos in dem von Gimlett servierten Essen herum. Durch die Heckfenster sah er ihr kurzes Kielwasser und horte das Schlagen und Quietschen des Rudergeschirrs, wahrend das Schiff schwerfallig vor dem stetigen Wind segelte, der keinen Strich abwich. In der Abendsonne tanzten Millionen Lichtreflexe auf der See, und beim Anblick der endlosen Reihen kleiner kabbliger, wei?kopfiger Wellen fuhlte er sich noch einsamer.

Da klopfte es an die Tur, und Midshipman Piper trat vorsichtig uber das Sull in die Kajute. Unter Vollzeug schien die Hyperion wie ein Brett mit immer gleicher Krangung zu liegen, so da? es gegen die offene Tur aussah, als stemme Piper sich schrag gegen einen starken Wind.»Mr. - Mr. Inch la?t respektvoll melden, er glaubt, da? wir das Geschwader gesichtet haben, Sir.»

«So — glaubt er das?«Bolitho spurte merkwurdige Erleichterung. Endlich passierte etwas, das die allgemeine Apathie brach.

«Sir?»

Bolitho lachelte. Inch war der jungste Leutnant, ein eifriger, wenn auch wenig selbstsicherer junger Mann, der es naturlich vermied, sich eindeutig festzulegen.

«Wie hat sich Mr. Seton eingelebt?«fragte er.

Piper verzog das Gesicht, so da? er aussah wie ein runzliges Aff-chen.»Er fuhlt sich nicht ganz wohl, Sir«, seufzte er.»Hat sich noch nicht an die Bordroutine gewohnt.»

Bolitho verbarg ein Lacheln. Auch Piper war erst sechzehn, redete aber so selbstsicher wie ein Admiral.

Er schritt an dem Posten stehenden Seesoldaten vorbei auf das Achterdeck hinaus. Der Wind war immer noch sehr frisch; aber voraus war uber dem stampfenden Bugspriet schon eine Landzunge zu erkennen. Sie hatten den ganzen Tag daraufzugehalten, einmal, als sie durch eine gro?ere offene Bucht segelten, hatten sie sie aus dem Auge verloren, doch als sie das au?ere Vorland gerundet hatten, war sie sofort wieder in Sicht gekommen.

«Ausguck meldet sechs Segel in Backbord voraus, Sir«, sagte Quarme formlich. Uber die Schulter des Ersten hinweg sah Bolitho Inchs langes Gesicht zu Quarmes Worten unbestimmt nicken.

«Recht so. Zwei Strich anluven, damit wir ihren Kurs schneiden.»

Er schritt uber das Deck. Die Bootsmannsmaaten brullten:»Alle Mann an die Brassen!«Und die Matrosen stromten aus dem Logis an Deck. Wie festgerammt stand Gossett neben dem Ruder und bi? sich auf die Unterlippe, als die machtigen Rahen rundkamen.»Stutzen, Mann!«knurrte er den Rudergast an.»Voll und bei!«Dann warf er einen Blick nach oben auf die donnernden Segel, und langsam breitete sich ein Lacheln uber seine Zuge. Dieses Lacheln kannte Bolitho — Gossett war zufrieden.

Er nahm sein Teleskop und fing mit den Beinen das unregelma?ige Rollen des Schiffes ab, denn die Hyperion segelte jetzt hoher am Wind, der peitschend ubers Vorschiff fegte.

«Hinauf mit Ihnen, Mr. Piper«, blaffte Quarme,»und machen Sie gefalligst eine genaue Ansprache!»

Bolitho sah voraus die hohen, gleichma?ig verteilten Segelpyramiden wie polierte Muschelschalen im Sonnenlicht glanzen. Selbst von Deck aus waren sie nicht zu verkennen.

«Auf Signale achten und sofort Meldung machen!«befahl er.

Da tonte auch schon, vom Winde getragen wie ein Flotenton, Pipers Stimme vom Gro?mast herab:»Sechs Linienschiffe, Sir! Das vorderste fuhrt die Admiralsflagge!»

Die sechs Schiffe lagen auf dem anderen Bug; Bolitho sah sie im Teleskop immer gro?er und in den Einzelheiten deutlicher werden, bis das vorderste, ein machtiger Dreidecker mit der Admiralsflagge am Gro?topp, die ganze Linse ausfullte, so da? er den gischtbespruhten Rumpf mit der rot und goldenen Galionsfigur deutlich erkennen konnte. Angestrengt ausspahend, wartete er: an der Rah stiegen druben winzige schwarze Balle empor und offneten sich dann flatternd zu bunten Streifen.

«Flaggschiff signalisiert, Sir!«rief Inch. Er hupfte vor Aufregung, als hatte er personlich das Geschwader an die Kimm gezaubert.

Caswell, der Signal-Midshipman, hockte bereits im Besan und hatte sein riesiges Glas auf einen Block gestutzt, da? es so fest lag wie ein Kanonenrohr.»Sie setzt unser Rufzeichen, Sir!«Langsam bewegten sich seine Lippen, als er ablas: «Victory an Hyperion: Position in Luv einnehmen!»

Rasch warf Quarme ein:»Der Admiral wird Sie an Bord bestellen, Sir!»

«Glaube ich auch. «Bolitho pre?te die Hande auf dem Rucken zusammen, um seine Erregung zu meistern.»Gehen Sie uber Stag!«befahl er.»Dann lassen Sie mein Boot klarmachen.»

Quarme nickte, hob seine Sprechtrompete und befahl:»Achtung! Klar zur Wende!»

Vom Ruder her erklang Gossetts bellende Stimme:»Klar ist!«Und als die Matrosen an die Brassen rannten, befahl er:»Leeruder!«Im Vorschiff wurden die Brassen losgeworfen, und die Hyperion schwang langsam durch den Wind; jeder Block, jedes Segel schlug und killte wie in Wut uber den plotzlichen Kurswechsel.

Vom Hauptdeck her erklang erst ein schmerzlicher Aufschrei und dann die scharfe Stimme eines Bootsmanns:»Beeilung, du Tolpel! Lord Hood sieht dir zu!»

Atemlos und stohnend stemmten die Manner an den Brassen die Fersen ein und holten die machtigen Rahen rund, immer weiter, immer mehr, bis die Segel mit jubilierendem Gebrull uberkamen und sich dann wieder fullten, wahrend das Schiff unter ihnen sich langsam auf den anderen Bug legte. Bolitho sah Gossetts befriedigtes Grienen und sagte:»Sie reagiert gut, Mr. Gossett. Langsam, aber sehr zuverlassig. «Und zum Ersten Offizier gewandt:»Wir wollen die Royals wegnehmen, Mr. Quarme.»

Auf den neuen Befehl hin enterten noch mehr Matrosen auf, und wahrend die Segel unter den Handen der Toppgasten kurzer wurden und schlie?lich verschwanden, rief Midshipman Caswell, der bei dem Manover zur Gegenseite gerannt war:»Flaggschiff an

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