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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - Kent Alexander (читать книгу онлайн бесплатно полностью без регистрации txt) 📗

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Bolitho erwiderte:»Nein. Aber wenn es so ware, wu?ten wir vielleicht mehr vom Geschehen.»

Farr stand auf und rulpste.»Guter Wein. Noch bessere Gesellschaft. Ich werde Sie jetzt Ihrer versiegelten Order uberlassen. Wenn die Depeschen von allen Admiralen der Welt zusammengebunden wurden, hatten wir genug, um den Aquator damit zu bedecken, das ist eine Tatsache! Zum Donnerwetter, manchmal meine ich, wir ersticken an Papier!»

Er stolperte aus der Kajute und lehnte Bolithos Angebot ab, ihn nach oben zu begleiten.»Wenn ich nicht allein fertig werde, ist es Zeit, da? man mir eine Ladung Blei verpa?t und mich uber Bord wirft!»

Bolitho setzte sich an den Tisch und offnete den Leinenumschlag, obwohl seine Augen hauptsachlich auf dem kleineren ruhten.

Die Befehle waren kurzer als gewohnlich. Da sie seeklar war, sollte die Korvette seiner Majestat, Sparrow, Anker lichten und am nachsten Tag in aller Fruhe auslaufen. Sie wurde eine unabhangige Patrouille ausfuhren, ostlich zum Montauk Point an der Spitze von Long Island, und dann in Richtung Block Island bis zu den Auslaufern von Newport.

Er unterdruckte die aufsteigende Erregung und zwang sich, sich auf die sparlichen Erfordernisse der Patrouillenfahrt zu konzentrieren. Er sollte sich nicht mit feindlichen Kraften einlassen, au?er auf eigene Verantwortung. Seine Augen ruhten auf den letzten Worten. Wie ihn dies an Colquhoun erinnerte! So kurz, und doch beinhaltete es die ganze Problematik seiner Position, falls er falsch handelte.

Aber endlich konnte man etwas Direktes tun, nicht nur Blockadebrecher aufspuren oder einen schlauen Freibeuter suchen. Dies war franzosisches Gebiet, der Zipfel der zweitgro?ten Seemacht der Welt. Er sah, da? Konteradmiral Christie seine Unterschrift unter die krakelige des Flaggkapitans gesetzt hatte. Wie typisch fur diesen Mann. Ein Zeichen seines Vertrauens und der Reichweite seines Armes.

Er stand auf und klopfte an das Skylight.»Fahnrich der Wache!»

Er sah Bethunes Gesicht uber sich und rief:»Empfehlung an den Ersten Leutnant, ich mochte ihn sofort sehen. «Er machte eine Pause.»Ich dachte, Sie hatten eine fruhere Wache?»

Bethune schlug die Augen nieder.»Aye, Sir. Das stimmt, aber…»

Bolitho sagte ruhig:»In Zukunft gehen Sie Ihre Wachen wie festgelegt. Ich nehme an, Mr. Fowler hatte jetzt Wache gehabt?»

«Ich habe es mit ihm abgesprochen, Sir. «Bethune sah unsicher aus.»Ich schuldete ihm einen Gefallen.»

«Nun gut. Aber erinnern Sie sich an meine Befehle. Ich dulde keine pensionierten Offiziere auf diesem Schiff!»

Er setzte sich wieder. Es hatte ihm auffallen mussen, was vorging. Der arme Bethune war den Fowlers dieser Welt nicht gewachsen. Dann lachelte er trotz seiner Besorgnis. Er hatte gut reden.

Er schlitzte den zweiten Umschlag auf und stie? sich dabei am Tisch. Er las:

Mein lieber Kapitan, ich wurde mich sehr freuen, wenn Sie heute abend mit uns speisen konnten. Ich bin unglucklich uber diese nicht entschuldbare Verspatung und hoffe, da? Sie mir sofort vergeben werden. Wahrend Sie diesen Brief lesen, beobachte ich Ihr Schiff durch das Fernglas meines Onkels. Damit ich nicht im Ungewissen bin, zeigen Sie sich bitte.

Der Brief war unterschrieben mit >Susannah Hardwicke<.

Bolitho erhob sich, schlo? rasch seine Befehle in die Kajutenkassette ein und eilte die Niedergangsleiter hinauf.

Das Fernglas ihres Onkels? General Blundell war also auch da. Das mochte die Wachen an den Toren erklaren.

Aber sogar diese Tatsache deprimierte ihn nicht. Er stie? fast mit Tyrell zusammen, als dieser nach vorn gehinkt kam, die Arme mit Schmierfett besudelt.

«Bitte entschuldigen Sie, da? ich nicht hier war, als Sie mich rufen lie?en, Sir. Ich war im Kabelgatt.»

Bolitho lachelte:»Sie haben wohl die Gelegenheit benutzt, um nach Faulholz zu suchen?»

Tyrell rieb sich das Bein.»Aye. Aber es ist alles in Ordnung. Das Schiff ist so gesund wie ein Fisch im Wasser.»

Bolitho ging zu den Wanten und beschattete seine Augen vor dem starken Licht. Die fernen Hauser verloren sich fast im Dunst, ihre Umrisse zitterten und verschwammen ineinander, als ob sie in der Hitze schmolzen.

Tyrell sah ihn fragend an.»Ist etwas nicht in Ordnung, Sir?»

Bolitho beugte sich zu Bethune hinunter und nahm sein Fernrohr. Damit sah man auch nicht besser. Das Glas, das auf die Sparrow gerichtet wurde, war wahrscheinlich sehr stark. Langsam hob er den Arm und winkte.

Hinter ihm standen Tyrell und Bethune stocksteif, einer genauso besturzt uber das befremdliche Benehmen des Kapitans wie der andere.

Bolitho drehte sich um und bemerkte Tyrells Gesicht.»Hm. Ich habe gerade jemandem gewunken.»

Tyrell sah an ihm vorbei auf die vor Anker liegenden Schiffe und geschaftigen Hafenarbeiter.»Verstehe, Sir.»

«Nein, Jethro, das tun Sie nicht, aber macht nichts. «Er schlug ihm auf die Schulter.»Kommen Sie mit hinunter, dann werde ich Ihnen sagen, was wir zu tun haben. Ich vertraue Ihnen heute abend das Schiff an, da ich an Land essen werde. «Ein breites Grinsen ging uber das Gesicht des Leutnants.»Oh, ich verstehe, Sir!»

Sie studierten soeben die Karte und diskutierten die Segelbefehle, als sie Bethune schreien horten:»Halt! Stillgestanden, der Mann!«Dann horte man ein Aufklatschen und noch mehr Schreie auf dem Geschutzdeck.

Bolitho und Tyrell eilten wieder auf Deck und fanden Bethune und die meisten wachfreien Leute an der Backbordreling oder in die Wanten geklammert.

Ein Mann schwamm im Wasser, seine Arme holten kraftig aus, und sein dunkles Haar glanzte in der Gischt und im Sonnenlicht. Bethune keuchte:»Es ist Lockhart, Sir! Er sprang uber Bord, ehe ich ihn aufhalten konnte.»

Tyrell murmelte:»Ein guter Seemann. Machte niemals Schwierigkeiten. Ich kenne ihn gut.»

Bolitho betrachtete den Schwimmer.»Ein Einheimischer?»

«Aye. Er kam vor einigen Jahren aus Newhaven. Jetzt hat er es getan, der arme Teufel. «Es lag kein Arger in Tyrells Stimme, hochstens Mitleid.

Bolitho horte, wie die Manner in seiner Nahe ihre Vermutungen uber die Chancen des Schwimmers au?erten. Es war weit zum Land.

Wahrend seiner Zeit auf See hatte Bolitho viele Deserteure gekannt. Oft hatte er Sympathie fur sie empfunden, auch wenn er ihre Taten fur falsch hielt. Nur wenige meldeten sich freiwillig zum harten Dienst auf einem Schiff des Konigs, vor allem da niemand mit Sicherheit wu?te, ob er seine Heimat wiedersehen wurde. Die Seehafen waren voll von den Zuruckgekehrten: Kruppel und Manner vor der Zeit gealtert. Aber bis jetzt hatte noch niemand einen besseren Weg gefunden, die Flotte zu bemannen. Sobald sie einmal gepre?t waren, akzeptierten die meisten Manner ihr Schicksal, man konnte sich sogar darauf verlassen, da? sie andere mit ahnlichen Methoden dazu bringen wurden. Die alte Seemannsregel:»Wenn ich hier bin, warum nicht auch er?«hatte auf Kriegsschiffen gro?e Bedeutung.

Dies war aber ein anderer Fall. Der Seemann Lockhart schien nichts Au?ergewohnliches zu sein, ein guter Arbeiter und selten verspatet auf Wache oder Station. Aber die ganze Zeit mu?te er an sein Heimatland gedacht haben, und der Aufenthalt in New York gab ihm den Rest. Auch jetzt, als er sich stetig an einem vor Anker liegenden Zweidecker vorbeiarbeitete, dachte er ohne Zweifel nur an sein Ziel: ein vages Bild von Haus und Familie, oder von Eltern, die fast vergessen hatten, wie er aussah.

Ein schwacher Knall wehte vom Bug des Zweideckers heruber, und Bolitho sah, wie ein rotberockter Seesoldat schon die zweite Kugel in seine Muskete rammte, fur einen weiteren Schu? auf den einsamen Schwimmer.

Ein argerliches Gemurmel kam von den Seeleuten der Sparrow.

Was sie auch von der Desertation des Mannes dachten oder uber den Mann selbst, es hatte nichts mit ihrer Reaktion zu tun. Er war einer der Crew und der Rotrock momentan ein Feind.

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