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Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitan des Konigs - Kent Alexander (читать книги бесплатно полные версии TXT) 📗

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Sie hatte eine kuhle, selbstbewu?te Stimme, der Erziehung und gute Herkunft anzuhoren waren.

Er zogerte.»Das ist immer moglich.»

Sie zeigte ihre ebenma?igen Zahne.»Nun, was fur tiefschurfende Worte von solch einem jungen Offizier des Konigs!»

Einige andere lachelten, manche lachten sogar laut.

«Wollen Sie mich bitte entschuldigen, meine Damen«, er warf einen zornigen Blick auf das Madchen,»ich habe zu tun.»

Tyrell verbarg ein Lacheln, als er hinter ihm herging. Er mu?te an Stockdales Worte denken.»So zornig, da? kein Totschlager sich in seine Nahe getraut hatte. «Jetzt war er zornig, in heller Wut!

Es ist gut so, dachte Tyrell. Es wurde seine Gedanken von der wirklichen Gefahr ablenken.

Eine Bedienstete beruhrte Bolithos Arm.»Bitte um Verzeihung, Sir. Aber unten in einer Kajute ist eine Dame ziemlich ubel dran. Fieber!»

Bolitho blieb stehen und schaute zuruck.»Holen Sie den Arzt. «Er spannte sich, als das schone Madchen wieder auf ihn zutrat. Ihr Gesicht war plotzlich ernst.

«Es tut mir leid, da? ich Sie so zornig gemacht habe, Kapitan. Es ist unverzeihlich.»

«Zornig?«Bolitho zerrte an seinem Gurtel.»Ich kann mich nicht erinnern.»

Sie beruhrte seine Hand.»Das ist jetzt unter Ihrer Wurde, Kapitan. Vielleicht etwas unsicher, aber hochfahrend sind Sie nicht. Ich sehe Sie ganz anders.»

«Wenn Sie endlich ausgeredet haben..»

Wieder hielt sie ihn auf, ohne auch nur die Stimme zu erheben.

«Die anderen Frauen waren der Hysterie ziemlich nahe, Kapitan. Der Sturm warf uns durcheinander wie zerlumpte Puppen. Dann ertonte das Geschrei der Aufruhrer und Meuterer. Manner kampften miteinander um Rum oder um das, was sie uns in ihrer Tollheit abnehmen wollten.»

Sie senkte den Blick.»Es war furchterlich. Grauenhaft.»

Dann sah sie Bolitho wieder ins Gesicht. Ihre Augen hatten die Farbe von Veilchen.»Plotzlich schrie jemand. >Ein Schiff! Ein Schiff des Konigs!<, und wir rannten trotz der Gefahr an Deck.»

Sie wandte sich ab und schaute uber die Reling.»Und da waren Sie, die kleine Sparrow. Fur uns alle war das fast zuviel. Hatte ich nicht diesen dummen Scherz auf Ihre Kosten gemacht, so waren vielleicht einige Frauen zusammengebrochen.»

Seine Abwehr geriet ins Wanken.»Eh, ja, gewi?. «Er spielte mit seinem Degengriff. Dalkeith warf ihm im Vorubergehen einen sonderbaren Blick zu.

Bolitho fuhr fort:»Sie haben sehr geistesgegenwartig gedacht, meine Dame.»

«Ich wei? uber manche Dinge gut Bescheid, Kapitan! Ich sah Ihre Augen, als Sie mit Ihrem Leutnant und Sir James sprachen. Es ist noch Schlimmeres im Anzug, nicht wahr?»

Bolitho zuckte die Achseln.»Ehrlich gesagt, ich wei? es nicht.»

Er horte die Stimme des Generals, der einen Seemann anbrullte, und fuhr fort:»Dieser Mann macht mir immer Schwierigkeiten.»

Sie lachelte und machte einen spottischen Knicks.»Sir James kann recht schwierig sein, das gebe ich zu.»

«Kennen Sie ihn?»

Sie ging zu den anderen Frauen zuruck.»Mein Onkel, Kapitan«, sagte sie lachend.»Sie mussen wirklich versuchen, Ihre Gefuhlsausbruche besser zu verbergen. Sonst werden Sie nie Admiral!»

Tyrell trat wieder heran.»Diese Frau unten in der Kajute ist krank. Aber Dalkeith wei? gut genug Bescheid in solchen Dingen. «Er runzelte die Stirn.»Und wie sieht es mit Ihnen aus, Sir?»

Bolitho rausperte sich.»In Gottes Namen, horen Sie auf, mich so dumm zu fragen!«»Aye, Sir. «Er grinste, als er das Madchen an der Reling und Bolithos Verwirrung bemerkte.»Ich verstehe, Sir.»

Ein dumpfer Knall erschutterte die Luft. Alle wandten sich um, und Bolitho sah ein Rauchwolkchen von einem der Backbordgeschutze der Sparrow wegtreiben.

Der General kam keuchend die Leiter herauf und schrie:»Was war das?»

«Das verabredete Signal, Sir«, antwortete Bolitho.»Mein Ausguck hat den Feind gesichtet.»

Er betrachtete weder den General noch die Leute um ihn herum. Seine Gedanken erfa?ten diese eine wichtige Tatsache. In gewisser Hinsicht war es fast eine Erleichterung, nun die Entscheidung endgultig treffen zu mussen.

«Mr. Tyrell, die Bonaventure wird noch einige Stunden brauchen, bis sie hier ist und ihre Absichten zu erkennen geben kann. Dann durfte es fur ihren Kapitan zu spat zum Angriff sein. Warum sollte er auch? Er braucht nur die Morgendammerung abzuwarten, um dann zuzuschlagen.»

Tyrell beobachtete ihn und war beeindruckt von seinem ruhigen Ton.

Bolitho fuhr fort:»Wenn der Wind uns keinen Strich durch die Rechnung macht, werden wir die Passagiere zur Sparrow ubersetzen konnen. Ich mochte jedes Boot im Einsatz haben und verlange, da? alle Mann, die nicht verletzt oder krank sind, die Befehle mit aller Kraft ausfuhren.»

«Ich verstehe. «Tyrell musterte ihn ungeruhrt.»Etwas anderes konnen Sie nicht tun. Manch einer wurde die Royal Anne mit allen Seeleuten und Passagieren ihrem Schicksal uberlassen.»

Bolitho schuttelte seinen Kopf.»Sie haben nicht verstanden, Tyrell. Ich habe nicht vor, die Royal Anne im Stich zu lassen oder zu versenken, damit sie nicht in die Hande der Feinde fallt. «Er sah, wie sich Tyrells Kiefer zusammenpre?ten, bemerkte die plotzliche Spannung in seinen Augen.

«Ich beabsichtige, mit sechzig Freiwilligen hier an Bord zu bleiben. Was spater geschehen wird, hangt hauptsachlich vom Kapitan der Bonaventure ab.»

Er hatte nicht bemerkt, da? sich die anderen um ihn zusammengedrangt hatten, aber er drehte sich nun um, als der General aufschrie:»Das konnen Sie nicht! Wagen Sie es nicht, dieses Schiff mit seiner Ladung aufs Spiel zu setzen! Verdammt, hier habe ich auch ein Wortchen mitzureden.»

An Bolithos Arm raschelte Seide. Er horte die ruhige Stimme des Madchens:»Sei still, Onkel. Der Kapitan hat mehr vor, als nur etwas zu wagen. «Sie schaute Blundell unverwandt an.»Er hat vor, fur uns zu sterben. Ist das nicht genug — selbst fur dich?»

Bolitho nickte kurz und ging davon. Hinter sich horte er Stock-dales Stimme, der sich beeilte, seinen Ruckzug zu decken. Er mu?te jetzt nachdenken, jeden Augenblick bis zur endgultigen Sekunde des Todes vorplanen. Er blieb stehen und lehnte sich gegen die verzierte Reling. Der Tod. Sollte er so bald schon uber ihn kommen?

Er wandte sich zornig um.»Geben Sie Befehl an die Boote, sofort mit dem Ubersetzen anzufangen! Zuerst Frauen und Kinder, dann die Verletzten.»

Er blickte dem davoneilenden Steuermann Jennis nach und bemerkte, wie ihn das Madchen anstarrte.»Und keine Einwande, von niemandem!»

Er schritt uber das Deck und betrachtete sein eigenes Schiff. Wie gro?artig es aussah, da es sich vorsichtig naher an den Indienfahrer heranschob. Jetzt wurde er bald die Segel des Feindes am Horizont auftauchen sehen. Er wurde heransegeln und sich wie der Jager auf seine Beute sturzen. Es gab noch so viel zu tun. Befehle, welche die Korvette nach Antigua zu bringen hatte. Vielleicht sogar noch ein kurzer Brief an seinen Vater. Aber nicht sofort! Jetzt mu?te er erst noch ein paar Augenblicke still stehenbleiben, um sein Schiff zu bewundern. Er mu?te sich seine schnittigen Umrisse einpragen, bevor es ihm genommen wurde.

Bolitho starrte immer noch uber das Wasser, als Tyrell meldete, da? alle verfugbaren Boote eingesetzt seien, um Besatzung und Passagiere der Royal Anne zur Sparrow zu bringen.»Sie wird noch schlimmer vollgestopft werden als damals, da wir die Rotrocke retteten, Sir. «Er zogerte und fuhr dann fort:»Ich wurde gern bei Ihnen bleiben, Sir.»

Bolitho schaute ihn nicht an.»Sind Sie sich daruber im klaren, was Sie sagen? Hier steht mehr auf dem Spiel als Ihr Leben.»

Tyrell versuchte zu grinsen.»Hector Graves wird einen besseren Kommandanten abgeben, Sir.»

Jetzt wandte sich Bolitho ihm zu.»Sie werden gegen einige Ihrer eigenen Leute kampfen mussen.»

Tyrell lachelte.»Ich wu?te, da? es das war, was Sie dachten. «Er deutete auf einige Seeleute der Sparrow, die eben eine altere Frau zu den Booten trugen.»Das dort sind meine Leute, kann ich also bleiben?»

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