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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - Kent Alexander (книга читать онлайн бесплатно без регистрации .TXT) 📗

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Boot. «Sein Ton wurde hart.»Bitte keine Einwande, Mutter. Ich pflege meine Entscheidungen rasch zu treffen. Aber wir werden

Weihnachten zusammen verleben, wenn ich es einrichten kann.»

Als Bolitho die Tur schlo?, um in seinem Zimmer zu packen,

horte er noch die Stimme seiner Mutter.

«Aber warum blo?, Hugh? Du warst doch gern auf deinem

Schiff! Jeder sagte, da? dein Kommandant sehr zufrieden mit dir war.»

Bolitho zogerte. Er ha?te heimliches Lauschen, aber er mu?te wissen, was sich ereignet hatte.

Hugh erwiderte kurz:»Ich habe die Laertes verlassen, weil man mir dieses Kommando anbot. Die Avenger ist nicht gro?, aber ich bin mein eigener Herr. Ich kann den Zollkuttern und ihren Besatzungen Gewicht und Autoritat verleihen, kann vollig nach eigenem Ermessen entscheiden und handeln. Ich bedaure den Wechsel kaum.»

«Aber warum hast du dich so schnell entschieden?«»Nun, Mutter, es war die beste Losung, wenn du es genau wissen willst. Ich hatte Streit.»

Bolitho horte seine Mutter aufschluchzen und ware am liebsten zu ihr geeilt.

Hugh fugte hinzu:»Eben Ehrenhandel.»

«Hast du jemanden im Duell getotet? Oh, Hugh, was wird dein Vater sagen?»

Hugh lachte kurz.»Nein, ich habe ihn nicht getotet. Nur ein bi?chen geritzt.»

Er mu?te sie in die Arme genommen haben, denn ihr Schluchzen klang ruhiger und gedampft.

«Und Vater mu? es nicht erfahren, wenn du es ihm nicht erzahlst.»

Dancer erwartete Richard oben auf dem Treppenabsatz.»Was ist los?»

Bolitho seufzte.»Mein Bruder hat ein hitziges Temperament. Ich glaube, er war in ein Duell verwickelt.»

Dancer lachelte.»In St. James wird alle Augenblicke jemand im Duell verletzt oder getotet. Der Konig hat es zwar verboten«, er hob die Schulter,»aber das Duellieren geht trotzdem weiter. «Sie halfen sich gegenseitig beim Wiedereinpacken der Seekisten. Mrs. Tremayne ware dabei doch nur in Tranen ausgebrochen, auch wenn sie ihr versprochen hatten, bald wiederzukommen. Als sie die Treppe hinuntereilten, war Hugh schon verschwunden.

Bolitho ku?te seine Mutter zum Abschied. Dancer nahm ihre Hand und sagte mit bewegter Stimme:»Selbst wenn ich niemals mehr zuruckkehre, Madam, schon dieser eine Besuch war ein gro?es Geschenk fur mich.»

Sie hob den Kopf.»Danke, Martyn, Sie sind ein guter Junge. Pa?t auf euch auf, alle beide!»

Zwei Seeleute warteten bereits am Portal, um die Kisten an Bord zu tragen.

Bolitho lachelte in sich hinein. Hugh war sich also seiner Sache sicher gewesen, wie immer. Er hatte alles unter Kontrolle. Als sie den Platz vor dem Gasthaus uberquerten, rief Dancer plotzlich:»Schau, Dick, die Postkutsche!«Sie blieben stehen und starrten hinuber, als ihre Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster polternd an ihnen vorbeischaukelte, wahrend der Postillion ein schmetterndes Hornsignal ertonen lie?. Sie fuhr zuruck nach Plymouth, Kutscher und Wachmann waren sogar noch dieselben wie auf der Herfahrt. Bolitho seufzte tief.»Wir gehen am besten so schnell wie moglich an Bord. Ich furchte, Mrs. Tremaynes Kochkunste haben meinen Diensteifer erheblich gedampft. «Sie wandten sich wieder der See zu und trabten mit hangenden Kopfen zum Anlegesteg.

III Wie ein Vogel

Nach einer bewegten Fahrt zu der vor Anker liegenden Avenger stellte Bolitho uberrascht fest, da? der Kutter fur seine geringe Gro?e relativ stabil lag. Der steife Wind zwang ihn, seinen Hut festzuhalten; einen Augenblick blieb er vor dem engen Niedergang stehen, betrachtete interessiert den stammigen Mast und das breite Deck, das in dem grauen Licht wie Metall glanzte. Das Schanzkleid hatte auf beiden Seiten Stuckpforten fur zehn Sechspfunder, wahrend vorn im Bug und achtern im Heck zusatzliche Sockel fur Schwenkgeschutze montiert waren. Klein mochte der Kutter sein, aber bestimmt kein Schwachling im Kampf, entschied er.

Eine Gestalt loste sich aus dem geschaftigen Gedrange arbeitender Seeleute und trat den beiden Fahnrichen entgegen. Es war ein Riese an Gro?e und Umfang, mit einem von Wind und Wetter gebraunten Gesicht, so da? er mehr wie ein Spanier wirkte als wie ein Brite.

Mit drohnender Stimme sagte er:»Hab' schon von Ihnen gehort. «Er streckte eine gro?e, narbenbedeckte Hand aus:»Andrew Gloag, kommissarischer Segelmeister und Steuermann.»

Bolitho stellte Dancer vor und verglich die beiden dabei: der schlanke, blonde Fahnrich und die gewaltige, unerschutterliche Gestalt Gloags im geflickten blauen Rock. Seinem Namen nach konnte er aus Schottland stammen, jetzt sprach er jedoch unverfalschten Devonshire-Dialekt.

«Die jungen Herren gehen wohl besser nach achtern. «Gloag schielte zur Kuste hinuber.»Wir gehen bald Anker auf, wie ich den Kommandanten kenne. «Er grinste, wobei er mehrere Zahnlucken entblo?te.»Hoffentlich sind Sie ihm nicht zu ahnlich. Noch ein paar von derselben Sorte konnte ich kaum verkraften!«Lachend schob er sie zum Niedergang.»Gehen Sie hinunter und sehen Sie nach Ihren Sachen. «Er fuhr herum und brullte durch die hohlen Hande:»Lebhaft da, du fauler Schuft! Beleg' die Leine, oder ich zieh' dir das Fell uber die Ohren!»

Bolitho und Dancer kletterten atemlos die kurze Niedergangstreppe hinunter und tasteten sich zu einer kleinen Kabine im Heck weiter, wobei sie mehrfach mit dem Kopf an die niedrigen Decksbalken stie?en. Die Avenger schien sie mit ihren Gerauschen und Geruchen zu umfangen, einige wohlvertraut, andere jedoch fremdartig anmutend. Sie wirkte mehr wie ein Lastprahm als ein Kriegsschiff. Offenbar war sie eine Klasse fur sich, ebenso wie Andrew Gloag, dessen gewaltige Stimme muhelos durch Wind und Holz drang. Als Steuermannsmaat und kommissarischer Steuermann wurde er vermutlich niemals auf dem Achterdeck eines Schiffes wie der Gorgon kommandieren, aber hier war er Konig.

Es fiel Bolitho schwer, sich Gloag bei der Zusammenarbeit mit Hugh vorzustellen. Plotzlich fiel ihm sein Bruder wieder ein, und er fragte sich wie schon so oft, weshalb er ihm im Grunde immer fremd blieb.

Hugh war irgendwie verandert, harter und selbstsicherer, falls dies uberhaupt noch moglich war. Genauer gesagt, er wirkte nicht glucklich.

Dancer schob seine Seekiste in eine freie Ecke und setzte sich darauf. Sein Kopf reichte selbst jetzt noch bis fast zu den Decksbalken.

«Was haltst du von allen, Dick?»

Bolitho lauschte auf das Knarren und Achzen des Holzes, das Klappern und Klatschen nassen Tauwerks in der Takelage uber ihren Kopfen. Bald wurde es noch lebhafter werden, wenn sie erst einmal den Schutz der Reede verlassen hatten.»Strandrauberei und Schmuggel, ich glaube, die beiden gehen immer Hand in Hand, Martyn. Der kommandierende Admiral in Plymouth mu? jedoch mehr wissen als wir, wenn er so bereitwillig die Avenger schickt.»

«Ich horte deinen Bruder sagen, er habe seinen Ersten Offizier verloren, weil er ihn auf eine Prise uberstellen mu?te, Dick. Da mochte ich blo? wissen, was aus dem letzten Kommandanten des Kutters geworden ist. «Er lachelte.»Dein Bruder scheint ein besonderes Geschick zu haben, die Leute loszuwerden. «Das Lacheln verschwand.»Tut mir leid, Dick. Das war taktlos von mir!»

Bolitho beruhrte Dancers Arm.»Nein. Du hast recht, das ist so seine Art.»

Riemen klatschten langsseits ins Wasser, begleitet von weiteren Fluchen und Drohungen Gloags.

«Die Jolle legt wieder ab. «Bolitho zog eine Grimasse.»Hugh kommt an Bord.»

Es dauerte langer als erwartet, bis Hugh vollig durchna?t vom spruhenden Gischt, grimmigen Gesichts und in unverkennbar schlechter Laune eintraf.

In der Kabine warf er sich auf eine Bank und schnauzte:»Wenn ich an Bord komme, erwarte ich, von meinen Offizieren empfangen zu werden. «Er starrte die Fahnriche wutend an.»Dies ist kein Linienschiff, wo fur jede nebensachliche Aufgabe zehn Mann zur Verfugung stehen. Dies ist. «Er fuhr herum, als ein verangstigter Seemann zu ihnen hereinblickte.»Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt, Warwick?«Er wartete die Antwort nicht ab.»Bringen Sie Brandy und hei?es Wasser dazu. «Der Mann verschwand blitzartig.

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